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Baby Yara | Familie

Mittwoch, 25. Mai 2016
 


Ich habe den spannendsten Job gewählt, den man nur wählen kann.
Die Fotografie öffnet mir immer wieder Tor und Tür zu ganz besonderen Momenten im Leben der Menschen, die vor meiner Linse stehen. Mit meiner Kamera darf ich einwenig in ihr Leben blicken, lerne ihre Geschichte kennen, darf mich mit ihnen freuen und halte einige Augeblicke ihrer ganz persönlichen Story für die Zukunft fest. Das wurde mir bei diesem Fotoshooting erneut ganz besonders bewusst.
Letzten Monat standen Christina und Eddi samt ihrem Baby und Katze vor meiner Kamera - oder besser gesagt: ich stand mitten in ihrer Wohnung und durfte diese junge Familie in ihrem Zuhause portaitieren.
Eigentlich war ein Schwangerschaftsshooting für Ende März geplant und Christina freute sich über ihren immer größer werdenden Bauch, mit dem sie sich so richtig schwanger fühlte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Schwangeren war sie sehr gespannt darauf, wie groß er noch bis zum Geburtstermin im April werden würde und freute sich richtig darauf. Doch plötzlich kam alles ganz anders: am Rosenmontag kam ihre Tochter Yara Sophie als Frühchen auf die Welt und stellte ihr Leben auf den Kopf. Alle romantischen Erwartugen und Vorstellungen waren mit einem mal geplatzt; stattdessen traten Schläuche, Inkubator, Elektroden, Tropf und Milchpumpe an deren Stelle.
Nach 2 monatigem Klinikaufenthalt mit Höhen und Tiefen, in denen sich ihr Krümmelchen tapfer geschlagen und wunderbar entwickelt hat, konnten sie ihre kleine Tochter endlich mit nach Hause nehmen.

Und da war ich nun, saß mit ihnen in ihrem Schlafzimmer am Bettrand und hörte zu, wie sie mir von ihren Erlebnissen der letzten Wochen und dem Alltag in der Klinik erzählten.
Zugegeben, Christina ist eine Freundin aus der Uni und somit hätte ich auch ohne die Fotografie von all dem erfahren. Und doch ist es nochmal anders, wenn ich Fotos von diesen Menschen in dieser Situation machen darf. Ich habe das Privileg, die ersten Familienfotos dieser Familie zu machen, die einen außergewöhnlichn und turbulenten Start hatte. Ich darf ganz nah ran und sie ein stückweit auf ihrer Reise begleiten und Erinnerungen an diesen Abschnitt ihres Lebens schaffen. Ich darf nicht einfach nur zuhören und zusehen, sondern darf aktiv werden und einen Teil ihrer Geschichte für sie gestalten und in Fotografien festhalten. Ich darf, ich kann und ich freue mich so sehr darüber! Ich wünsche mir, dass ihnen diese Bilder auch noch in 50,60,70 Jahren ein Lächeln ins Gesicht zaubern und die Erinnerung an diese spannende Zeit, die so ganz anders verlief, als sie es sich vorgestellt haben, für immer lebendig halten. 

Danke, dass ich all das darf! 

P.S. Auf ihrem Instagram Account "tinimie" gibt Christina immer wieder mal spannende Einblicke in ihren Frühcheneltern-Alltag.